Befallene Stadt: Wien

Abendprogramm im Versatorium

Wir laden Sie herzlich zu einem Abendprogramm im Versatorium ein, um Paul van Ostaijen und seine bahnbrechenden Gedichtbände Besetzte Stadt und Die Feste von Angst und Pein kennenzulernen und dabei den Blick über aktuelle Perspektiven auf sein Werk in die Zukunft zu richten.

Matthijs de Ridder, seines Zeichens Paul van Ostaijen-Biograph, erzählt über das Leben des flämischen Avantgarde-Dichters (1896–1928). Er und die Übersetzerin Anna Eble erwecken die Poesie in einer schillernden zweisprachigen Lesung zum Leben. Moderator Willem Bongers-Dek (deBuren) zeigt aktuelle künstlerische Reaktionen auf das Werk und führt die Besucher in die Welt von Befallene Stadt. Das Projekt ist eine Hommage an van Ostaijen, der bis heute als der einflussreichste Dichter Flanderns und der Niederlande gilt.

Höhepunkt des Abends ist die literarisch-musikalische Performance von Ann Cotten und Takashi Doi. Cottens Gedicht „Am Abzug“ ist eine künstlerische Antwort auf „Der Rückzug“ aus dem Gedichtband Besetzte Stadt von Paul van Ostaijen. Gemeinsam mit dem Gitarrenvirtuosen Takashi Doi entwickelte sie eine musikalisch-literarische Performance. Nach Auftritten in Weltstädten wie Schwalenberg, München und Brüssel begleiten sie dieses Mal das Wiener Publikum "Im Chaos der schönen, / der schweren Erde".

Wir veranstalten diesen Abend im Anschluss an das Forum für Übersetzungskritik, das am Vormittag ebenfalls im Versatorium stattfindet.

Wein, Bier und Hummus für alle!

Japanischer klassischer Gitarrist

© Heike Bogenberger

Ann Cotten, geb. 1982 in Iowa, USA, seit 1986 in Wien, seit 2006 in Berlin. Studium der Germanistik, Abschluss mit einer Arbeit über Listen in der Konkreten Poesie.

Aus dem Englischen übersetzte sie unter anderem Rosmarie Waldrop: Pippins Tochters Taschentuch (2021), Adam Green: Krieg und Paradies (2021), Legacy Russell: Glitch Feminism (2021), Mary MacLane: Ich Erwarte die Ankunft des Teufels (2020), Isabel Waidner: Geile Deko (2020). Derzeit promoviert sie an der FU Berlin zum Thema "Misuseability", eine recycling-orientierte Ästhetik. 

© Koen Broos

Matthijs de Ridder ist Schriftsteller. Seine Biografie Paul van Ostaijen. Der Dichter, der die Welt verändern wollte (2023) erhielt begeisterte Kritiken und wurde für den flämischen Literaturpreis "De Boon" nominiert. Kataklump, eine Adaption von Paul van Ostaijens Abenteuern mit der deutschen Avantgarde, wird im März in deutscher Übersetzung bei Wunderhorn erscheinen.

© Barbara Walzer

Anna Eble ist Übersetzerin, Dolmetscherin und Herausgeberin der niederländischen Zeitschrift Terras für internationale Literatur. Sie organisiert Festivals und Workshops in verschiedenen Ländern und forscht zur Poetik des Übersetzens und des Lesens, u.a. im Rahmen des Europäischen Laboratoriums, das sich für ein langsames und schöpferisches Lesen einsetzt.

© Andreas Van Esbroeck

Willem Bongers-Dek ist Geschäftsführer und künstlerischer Leiter der flämisch-niederländischen Organisation deBuren. Dort legte er den Grundstein für große internationale Literaturprojekte wie citybooks, CELA und Befallene Stadt. Er beriet die niederländische und flämische Literaturstiftung als Lektor und Jurymitglied. Derzeit ist er Vorsitzender des flämischen BoekenOverleg, einer Plattform, bei der Vertreter*innen der Literatur- und Leseförderung als Gesprächspartner*innen der Politik auftreten.

Partner: deBuren, das Europäische Laboratorium e. V., Versatorium, Dynamiek! (Ein Projekt der Paul van Ostaijen-Gesellschaft) und der Auswärtigen Amt Flanderns (DKBUZA)