Paul van Ostaijen ist einer der bedeutendsten Dichter der niederländischsprachigen Welt und hatte eine besondere Verbindung zur deutschen Avantgarde. Hundert Jahre später inspirieren seine Werke noch immer Schriftsteller*innen und andere Künstler*innen. Im Rahmen des Gastlandauftritts der Niederlande und Flanderns auf der Leipziger Buchmesse 2024 bildeten fünf Neuerscheinungen im Jahr 2024 den Anlass für mehrere Programme in der Schaubühne Lindenfels während der Leipziger Buchmesse.
Berlin zu Beginn der 1920er. Der flämische Dichter Paul van Ostaijen (1896–1928) schreibt an seinem Gedichtband Besetzte Stadt, in dem er in Wort und Bild die verheerenden Kriegsjahre 1914–1918 in seiner Heimatstadt Antwerpen und darüber hinaus beschwört. In Berlin entstehen zudem der lebhaft-expressive Band De Feesten van Angst en Pijn und eine beträchtliche Sammlung von Grotesken.
Diese drei Werke erscheinen nun zum ersten Mal in deutscher Sprache in van Ostaijens experimenteller Typografie, unter den Titeln Besetzte Stadt (Wunderhorn, übersetzt von Anna Eble), Die Feste von Angst und Pein (Arco, übersetzt von Anna Eble und Magnus Chrapkowski) und Das Gefängnis im Himmel, eine kleine Auswahl aus den Grotesken (Edition Hibana, übersetzt von Andreas Lampert und Anna Eble).