Forum für Übersetzungskritik: Paul van Ostaijens Besetzte Stadt

Mit Anna Eble und Matthijs de Ridder

Paul van Ostaijen kann vom Blatt gesungen werden. Die rhythmische Typographie, der wilde Tanz der Buchstaben auf dem Papier zeigt Aktionspotentiale, aber auch ein Zertrümmertsein an, das die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg geprägt hat. Mit Bezette stad (1921) hat der junge flämische Dichter ein Monument geschaffen, das er nie als solches gedacht hat.

Der van Ostaijen-Biograph Matthijs de Ridder und die Übersetzerin Anna Eble falten auf, was in den Band eingegangen ist: an historischen Hintergründen, Aktivismus und Erneuerungsdrang, an Ungebührlichkeit und Ernüchterung. Wie das Sezieren wieder ungeschehen gemacht werden kann, wenn es erneut in die Verdichtung findet, hin zu Besetzte Stadt (2024) – dabei KoordDDansers zu SeilTänzern werden und damit ihre Umgebung bedeutend verwandeln, sich Anachronismen einschleichen, Mehrsprachigkeit wiederhergestellt wird und produktive Fehler neuen weichen.

Das Forum für Übersetzungskritik ist eine Veranstaltungsreihe von Versatorium, die Raum für eine Reflexion über die experimentellen Arbeitsprozesse des Übersetzens gibt und für einen Erfahrungsaustausch mit Kooperations- und Gesprächspartner:innen über ihre Übersetzungs- und Lesepraxis poetischer Texte.

Eintritt frei.

Anmeldung über transl@versatorium.at

Partner: deBuren, das Europäische Laboratorium e. V., Versatorium, Dynamiek! (Ein Projekt der Paul van Ostaijen-Gesellschaft) und der Auswärtigen Amt Flanderns (DKBUZA)